Monday, August 31, 2009

Fantasy Figuren Helena 3-1 [roman buch]




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Fantasy Figuren [roman buch]

HELENA & das Orchester der Welt der Nebel
Hörbuch kostenlos mit Bildern und Figuren fantasy. Fantasy Bücher in video.

Helena, eine virtuose junge Pianistin, erfährt vom geheimnisvollen Verschwinden ihrer Eltern. Als sie sich bemüht, über dieses tragische Ereignis hinwegzukommen, kippt sie in eine gotische Welt, in der Wölfe, Pferde, Drachen und ... die Prophezeiung in Erscheinung treten.

Kapitel 3: Das Haus

Helena war jetzt daheim. Sie war durch das Eingangstor, das wie üblich knarrte, gegangen und hatte den Garten mit seinen Büschen und dem hohen vergilbten Gras durchquert. Er sah eher wie eine kleine organisierte Verlängerung des Waldes als nach Gartenarbeit aus. Auch das Haus war nicht ein Musterbeispiel an gepflegtem Unterhalt. Einige Dachziegel waren beschädigt, der Anstrich zu alt und Efeu kletterte an manchen Mauern bis zu den Dachrinnen, die mit im Laufe der Stürme dort angesammeltem Laub verstopft waren. Innen herrschte eine milde Temperatur. Dicke Steinwände hielten die von einem zentralen Kamin verbreitete Wärme.

Helena hatte sich um ihren Großvater, der auf seinem Sessel am Kamin saß, gekümmert und war dann in den ersten Stock gegangen. Schnell hatte sie ihre Sachen in ihr Zimmer geräumt und freute sich auf das Wiedersehen mit dem Klavier.

Es war ein großes Konzertklavier, das mitten im größten Raum des Stockwerks thronte. Um das Klavier herum standen Stühle und Pulte, auf denen einige Notenblätter herumlagen. Das Abendlicht schien aus einem kleinen Fenster herein, genau über die Schulter der Klavierspielerin, leicht seitlich, damit kein Schatten auf die Noten fiel.

Dieses Zimmer war wie geschaffen für die Konzentration und stille Einkehr; ein Ort gewidmet der Feier des Kults der ewigen großen Musik, größer als der Mensch und fähig dessen Seele zum Göttlichen zu erheben.

Helena legte die Partitur aufs Pult, setzte sich auf den mit Samt bezogenen Schemel und schloß die Augen. Eine Eigenschaft der größten Künstler war es, vor dem Spielen immer erst zu horchen. Sie lauschte innerlich dem ganzen Stück, belegte jede Tonlage mit Farben, jede Nuance mit einem Gewicht, dem eines Tieres wie dem Vogel, Löwen oder Elefanten vergleichbar.

Victorio Canta, ihr Vater, ein sagenhafter Dirigent, hatte ihr die Kunst beigebracht, die Musik zu verinnerlichen, sie von den mechanischen Zwängen des Instruments zu lösen. Die Partitur durfte sich nicht einem Werkzeug aus Metall und Holz unterwerfen, sie mußte der Seele des Musikers entspringen, der dem Instrument auferlegte, seine innere Vision so genau wie möglich widerzugeben.

Als sie endlich die Klaviatur mit den Fingern berührte, war sie bereit, die Musik zeichnete sich klar und präzise ab und die Anforderungen an ihr wunderbares Instrument erbarmungslos. Das plötzliche Gefühl die reale Welt zu verlassen, vermittelte eine große Ruhe, wie ein Schweben in einer Traumwelt, in der alles möglich war, die aus reinen Empfindungen bestand, aus Schönheit und Absolutheit.

Eine Welt der Liebe, in der Gewalt schön sein kann und die Dissonanzen sich in Harmonie auflösen, ein bißchen wie eine unbändige Welt ohne Menschen, in der Ausgeglichenheit ein Gesetz wäre.

Plötzlich hielt sie inne...


Fantasy Figuren [roman buch]

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