Monday, August 24, 2009

Deutsch Buch Helena 2-4 [buch]



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Deutsch Buch [buch]

HELENA & das Orchester der Welt der Nebel
Hörbuch kostenlos mit Bildern und Figuren fantasy. Fantasy Bücher in video.
Helena, eine virtuose junge Pianistin, erfährt vom geheimnisvollen Verschwinden ihrer Eltern. Als sie sich bemüht, über dieses tragische Ereignis hinwegzukommen, kippt sie in eine gotische Welt, in der Wölfe, Pferde, Drachen und ... die Prophezeiung in Erscheinung treten.

Kapitel 2: WOLFGANG AMADEUS der Wolf

Währenddessen galoppierte Sohane gemächlich auf einem von Bäumen gesäumten Pfad, der sich den Hügel hinaufschlängelte.
Fire kam plötzlich zum Stehen und rutschte kurz mit allen vier Hufe vorwärts. Sohane kippte nach vorne, aber sie behielt für alle Fälle immer eine Hand auf dem Knauf ihres Westernsattels. Daher wurde sie nicht eine weiters Mal über den Kragen des Tiers geschleudert.

Dreissig Meter weiter vorne kam soeben ein großer grauer Wolf angetrottet. Er blieb auf dem Weg stehen und sah sie an, die Ohren in ihre Richtung gespitzt.

Fire hatte vor einem isolierten Wolf keine Angst. Ein einziger Wolf bedeutete keine Bedrohung für ein gesundes Pferd. Aber ein altüberlieferter Reflex gebot es ihm trotzdem, auf der Hut zu sein und einen möglichen Gegner nicht zu unterschätzen. Zwei Waffen halfen ihm, gefährliche Lagen zu meistern, die Geschwindigkeit und seine spitzen, beschlagenen Hufe, die in der Lage waren, Knochen wie Streichhölzer zu brechen. Ein Pferd war von vorne und hinten gefährlich und mit Fire war ein Seitenangriff dank seiner Fähigkeit, sich im Nu um die eigene Achse zu drehen, undenkbar. Nur ein Überraschungsangriff war möglich und deshalb mußte man immer achtsam bleiben. Fires beide Ohren waren auf den Wolf gerichtet, fegten aber periodisch wie ein Radar von vorne nach hinten. Pferde verfügen über einen Panoramablick und sind so in der Lage, alles um sie herum zu sehen, außer einem kleinen Winkel im Rückfeld. Durch ein leichtes, gelegentliches Schwenken konnte er auf allen Seiten jede Bewegung überwachen. Diese visuelle Fähigkeit wurde leider durch ein schlechtes Einschätzen der Entfernung gemindert. Der Wolf konnte zentimetergenau abschätzen, während das Pferd im Zweifel war.

Außerdem hing die Sicht des Pferds von seiner Kopfhaltung ab. Wenn es ihn hoch hielt, konnte es in die Ferne sehen, tief gehalten nahm es alles in der Nähe auf. Um alles auf die ganze Entfernung zu überblicken, war es ratsam einige Auf- und Abbewegungen zu den nahe liegenden Büschen vorzunehmen.

Nachdem er die Lage dreissig Sekunden abgeschätzt hatte, machte sich Wolfgang Amadeus wieder verstohlen auf den Weg, erst langsam, dann im Trott.
Der Reiter stellte eine Bedrohung dar, und das Pferd war keine Beute in seiner Reichweite. Besser also nicht verweilen.

Fire wartete bis kein Geräusch mehr zu vernehmen war, lief dann bis dorthin, wo der Wolf gestanden hatte, blickte in die Richtung, in die er gegangen war, und setzte stolz seinen Weg im Trott fort.


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