Monday, September 21, 2009

Fantaisie Helena 4-1 [hörbuch kostenlos]



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Fantaisie [hörbuch kostenlos]

HELENA & das Orchester der Welt der Nebel
Hörbuch kostenlos mit Bildern und Figuren fantasy. Fantasy Bücher in video.

Helena, eine virtuose junge Pianistin, erfährt vom geheimnisvollen Verschwinden ihrer Eltern. Als sie sich bemüht, über dieses tragische Ereignis hinwegzukommen, kippt sie in eine gotische Welt, in der Wölfe, Pferde, Drachen und ... die Prophezeiung in Erscheinung treten.

Kapitel 4: THERESA WAGNER

Von hier kamen die Stimmen, die Helena in ihrem Kopf hörte, in dieser Welt hatten sich die Dramen abgespielt. Sie hörte auf zu spielen und drehte sich um. Das Orchester spielte weiter. Um sie herum erhoben sich die Mauern und Pfeiler der Kathedrale, symmetrisch geformt, spitz oder rund in den Stein gehauen. Fenster strebten in höchste Höhen und endeten in einer Wölbung zum Himmel.

Schreie drangen plötzlich von draußen rein. Das schwere Tor gab einen Krachen von sich, als sich ein Mann mit voller Kraft dagegen warf, um es in aller Eile zu öffnen. Das Orchester hielt inne und alle siebzig Musiker drehten sich gleichzeitig um.

„Sie kommen, sie kommen, es ist ein Angriff, ein Angriff, schnell, beeilt euch! schrie der entsetzte Mann.
„In den unterirdischen Gang! schrie die erste Geige.
„Kommen Sie, schnell, folgen Sie uns! sagte er, rannte auf Helena zu und zog sie am Arm mit sich.

„Verrammelt die Tür! rief er nach hinten in den Saal. Ein Posaunist und ein Pauker rannten los, zwanzig Meter trennten sie von der Tür, sie konnten diese aber nicht mehr rechtzeitig erreichen. Erst ein Zähneklappern, dann drängte sich ein riesenhafter Flammengeysir durch den Türspalt und schmetterte sie auf.

Die zwei Männer wurden von den Flammen erfaßt und wälzten sich einige Sekunden in lebende Fackeln verwandelt, vor Schmerz schreiend am Boden. Hinter der Tür stand eine gigantische schreckliche Bestie mit schuppiger Reptilienhaut, kantigem Kopf und großen schwarzen Augen über ungeheuerlichen Kiefern.
„Glut, vorwärts!

Ihren Drachen reitend war Ihre Majestät Theresa Wagner zu sehen, die furchtbare Königin der Welt der Nebel und Gefährtin des Herrschers Marx Igor, Gebieter über die Seelen und Geister.
„Fangt sie alle ein, laßt keinen entkommen! schrie sie ihren Soldaten zu.
„Versucht, sie nicht zu töten, lebend werden sie mir noch nützlich sein!

Die Musiker waren in das linke Kirchenschiff gestürzt und drängelten sich am Eingang der Sakristei. Eine große Falltür war in deren Mitte offen, die über eine Steintreppe den Eingang zu einem düsteren unterirdischen Gang freigab. Nur zwei Musiker hatten nebeneinander Platz, manche stolperten in ihrer Eile und fielen dann schreiend aufeinander.
Helena hatte sich mittreiben lassen und war vom Schock und der Brutalität dieser neuen Welt völlig überfordert.

Die Instrumentalisten waren in dieser Notlage nicht gleichberechtigt. Die Flötisten und Geiger rannten mit ihren Instrumenten. Die Kontrabassisten und die Harfenistin hatten die ihren zurücklassen müssen. Dazwischen gab es Gewissensfälle; Walter Andrew, der erste Cellist des Orchesters, hatte sein im 17.

Jahrhundert an der venezianischen Schule gefertigtes Instrument nicht aufgeben können. Es war eine Glanzleistung der Lautenbautechnik, von Meisterhand mit heute längst verloren gegangenem Geschick geschaffen.
Suzanne Servion hatte mit ihrem Kontrafagott den gleichen Fehler begangen und konnte nicht rennen.

Ein Schatten glitt über ihre Köpfe; sie stolperten und stürzten bäuchlings, in den Maschen eines beschwerten Netzes gefangen, das jede weitere Bewegung verunmöglichte. Ihre letzte Wahrnehmung, bevor sie das Bewußtsein verloren, war die eines flüssigen Gases.

Fantaisie [hörbuch kostenlos]

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